Wer viel rudert, hat viel Hunger. Und wer auf dem Rückweg vom Rudern beim Froschgartl vorbeikommt, hat hier eine prima Gelegenheit, den Kalorienspeicher wieder aufzufüllen. Dabei kann er den Blick noch einmal über das Ruderrevier schweifen lassen, sich selbst auf die Schulter klopfen und beherzt in seine Pommes oder den Burger beißen. Wer nicht rudert, kann das auch tun, und das mit dem Schulterklopfen gilt immerhin auch für die zahlreichen Radler und Biker (na ja), die hier Rast machen.
Das Froschgartl ist ein typischer Kiosk am See, angeschlossen an einen Badeplatz mit Liegewiese, und am südlichen Ende des Ammersees zwischen Herrsching und Fischen gelegen (und gehört interessanterweise zur Gemeinde Andechs, während rechts und links davon Herrsching und Pähl das Sagen haben). Billy Brimbel und Roti Falk servieren hier seit 2013 Klassiker der schnellen Küche, die auf meinem Speiseplan – ich halte mich eher an einem Salatblatt fest – sonst keinen Platz finden: Würstchen mit Kartoffelsalat, Schnitzel, Reiberdatschi. Nicht zu vergessen den Froschburger, der dem Esser mit amerikanischen Dimensionen sowie Bacon und Cheese einiges abverlangt.
Heiß und fettig, aber lecker. Wobei von Servieren keine Rede sein kann. Der Gast gibt bei der Bestellung seinen Namen an, und so schallt es in gleichmäßigen Abständen über den Platz „Einmal ……… für Susanne“ oder ähnlich, so dass man ganz gut mitverfolgen kann, wer sich gerade was zu Gemüte führt und was gerade besonders gut ankommt. An heißen Sommertagen, wenn das Besucheraufkommen groß ist, schmeißt die Mannschaft zusätzlich den Grill im Freien an, und es wird noch schwerer zu widerstehen. Für mich ist das Froschgartl ein Platz zum Sündigen, hier vergesse ich schon mal meine Ernährungs-Prinzipien und lasse mich gehen. Dass das Gewimmel um mich herum, die friedlichen Esser und Trinker, die kreischenden Kinder, die sich schüttelnden nassen Hunde, die Biker und Badenden und sonstigen Besucher Anklänge an meine Jugendzeit wachwerden lassen, trägt vermutlich zu dieser Entspannung bei. Ein bisschen wie früher halt. Und weitgehend sauber übrigens. Geöffnet von 9 Uhr morgens bis der Frosch quakt. In diesem Jahr leider manchmal unverhofft geschlossen oder mit reduziertem Angebot – aus gutem Grund: das Wetter.
Was das Froschgartl zum absoluten Highlight hier am See macht, ist seine Lage, die besonders abends unübertroffen ist. Roti Falk nennt es Klein-Karibik. Die Sonnenuntergänge sind herrlich. Aber für mich sind es die Licht- und Schattenspiele, nicht nur bei schönem Wetter, die hier einzigartig sind. Stimmungen. Ein Geschenk der Natur.
Schreibe einen Kommentar