Rudern und drumrum

Aua, das tut weh

Kennt ihr das? Ihr lernt Leute kennen, erzählt von eurer Leidenschaft, dem Rudersport, und schon nach wenigen Sätzen kommen Fragen wie „Hast du denn keine Angst vor dem Kentern? Da sitzt man doch unter dieser Plane …“. Oder Kommentare wie „Wir sind auch schon mal auf der Ardèche gepaddelt“. Okay, man kann nicht erwarten, dass Laien sich mit den Fachbegriffen der Ruderer auskennen. Aber dass das Magazin der Deutschen Bahn „db mobil“ mit einer Auflage von fast 500.000 in einem großen Artikel über deutsche Olympiateilnehmer 2016 gleich auf dem Titel des Beitrags so einen Klopper bringt, das tut echt weh. (Der Text rechts oben: Sie wollen bis Rio jedes Feld mit ihren Paddeln beherrschen … Im Bild: fünf der neun, die im Achter sitzen. Quelle: db mobil 08 I 2016)

Ist mir schon klar, es gab auch bei mir mal eine Zeit vor dem Rudern. Da kannte ich diesen Sport höchstens aus dem Fitness-Studio, wo man völlig ohne Ruder, Riemen, Sculls, Paddel oder ähnliches auskommt. Und ein Ruderboot war mehr oder weniger alles, was mit der Muskelkraft der Arme über das Wasser vorwärtsgetrieben wurde. Ein Paddelboot eben.

Für all diejenigen, die es einmal genau wissen wollen, findet sich auf der Website entdecke-wassersport.de folgende Erläuterung:

Die Bezeichnung Kanu ist ein Oberbegriff für Boote, die nicht über ein am Boot befestigtes Ruder angetrieben werden, sondern durch einzelne, lose Paddel in den Händen des Kanuten. Insofern zählen sowohl Canadier als auch Kajaks zu den Kanus.

Ein Canadier ist nach oben offen und wird knieend, gestützt durch ein Sitzbrett mit einem Stechpaddel, gefahren, meist von mehren Personen. Wegen seines Platzangebotes für mehrere Personen mit Gepäck eignet sich der Canadier bestens für Wandertouren.

Ein Kajak ist dagegen meist bis auf eine kleine Luke als Einstieg nach oben geschlossen und in seiner Bauform deutlich flacher und schmaler als ein Canadier. Der Fahrer sitzt im Kajak mit nach vorne ausgestreckten Beinen in der Luke und paddelt mit einem Doppelpaddel auf beiden Seiten des Bootes. Kajaks gibt es als Einzel- oder Doppelsitzer. Für Wanderfahrten gibt es Kajaks, in denen speziell für das Gepäck Stauraum vorgesehen ist.

Noch ausführlicher und mit Bildern informiert die Seite canoeguide.net.

Und für alle, die nach einer griffigen Abgrenzung für unseren Sport suchen, empfehle ich den Hinweis auf die Fortbewegung mittels Rückwärtsfahren, der in der Regel für einen Aha-Effekt sorgt. Das Gespräch auf den Achter zu bringen, löst meistens auch sachdienliche Assoziationen und Bewunderung aus. Seine Muckis zu zeigen, ist ebenfalls nicht schlecht, wenn auch nicht bootstypen-spezifisch genug. Aber letztlich ist ja fast egal. Uns bleibt das Wissen um den Spaß an diesem Sport, den man sowieso nur teilen kann, wenn man mitmacht.

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